Bregenz, 21. Oktober 2016 - Die jungen Männer des Geburtsjahrgangs 1937 waren die ersten Soldaten, die nach dem Staatsvertrag 1955 in das Österreichische Bundesheer einberufen wurden. Zum Einrückungstermin am 15. Oktober 1956 beim Jägerbataillon 23 in Bregenz und Lochau kamen Männer aus allen Bundesländern Österreichs nach Vorarlberg.
In den Jahren 1956-57 hatten sie noch nicht die Möglichkeit, wöchentlich nach Hause zu fahren, insbesondere diejenigen, die aus dem Osten Österreichs kamen. Die Soldaten hatten maximal zweimal in den neun Monaten ihres Militärdienstes Freifahrten in ihr Bundesland. Dadurch entwickelte sich eine ganz besondere Kameradschaft und sie verbrachten den Großteil der Freizeit in den Kasernen.
Gebhard Dür aus Wolfurt, der Organisator der Treffen zum 40. und 50. Jubiläum, wollte zum 60. Jahrestag des Einrückens noch einmal so viele ehemalige Kameraden wie mögliche zusammenbringen. Leider sind viele des Jahrganges 1937 schon verstorben.
Umso erfreulicher war es, dass sich trotzdem rund 40 damalige Soldaten und auch einige Ausbilder in der Kaserne in Bregenz einfanden. Einige Frauen waren auch mit dabei und der Besuchertag startete mit einer Andacht mit Militärpfarrer Alois Erhard in der Seekapelle in Bregenz.
Beim Eintreffen im Kommandogebäude Oberst Bilgeri begrüßte sie der Militärkommandant von Vorarlberg, Brigadier Ernst Konzett, mit der Militärmusik. Auch vom Land und von der Garnisonsstadt Bregenz würdigten Vertreter in ihren Ansprachen die Leistungen der damaligen Soldaten.
Interessant waren auch die Ausführungen des ehemaligen Ausbilders aus der damaligen Zeit: Stabswachtmeister Franz Dragosits stellte seinen Soldaten ein gutes Zeugnis hinsichtlich Disziplin, Fleiß und Einsatzbereitschaft aus - besonders in der Vorbereitung für einen geplanten Einsatz 1956 an der ungarischen Grenze. Das Abrücken ins Burgenland blieb den Vorarlberger Soldaten dann aber erspart.
Nach Informationen über das neue Bundesheer und die Geschichte des Jägerbataillons 23 durch den Historiker Oberst Erwin Fitz besuchten die Gäste das Militärmuseum. Anschließend konnten sie sich davon überzeugen, dass die jetzigen Rekruten bestens verpflegt werden und genossen Gulasch mit Spätzle aus der Militärküche.
Gestärkt gab es dann noch einen Einblick in die Ausbildung des Baupionier- und Katastropheneinsatzzuges und die neue Bekleidung und Schutzausrüstung. "So eine tolle Ausrüstung hätten wir auch gerne gehabt", merkte ein Teilnehmer am Schluss über die um 60 Jahre jüngeren Pioniere des Einrückungstermines 2016 an.
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Vorarlberg
Bild 1 und 2 von Vzlt Sigi SCHWÄRZLER
Blid 3,4 und 5 von Gebhard DÜR